2.6. Das Dementi

Bereits kurz nach der Konferenz werden die Yes Men von regionalen Zeitungen interviewt, die dem WTO-Vertreter in dem goldenen „Management Leisure Suit“ ein halbseitiges Farbfoto widmen. Sobald die Meldung über WTO-Vertreter in goldenen Ganzkörperanzügen mit aufblasbaren Riesenphallus, die sich für die Wiedereinführung der Sklaverei aussprechen, an die Öffentlichkeit gelangt, ist die WTO dazu verpflichtet klar zu stellen, dass es sich hier um einen Fake handelt, um ihr Image zu wahren. Paradoxerweise wird gerade dadurch die Aktion bekannt gemacht und die WTO ins Lächerliche gezogen. Denn wer etwas vehement dementiert, wird auch wenn das nicht die Absicht des Dementis ist, in Zukunft immer mit der dementierten Sache in Verbindung gebracht werden. Weiterhin wäre ein Dementi auch gar nicht notwendig, wenn die Darstellung sowieso von allen als absurd abgetan wird. Ein Dementi kann also eine völlig unbeabsichtigte Wirkung haben, nämlich die, dass von den Mediennutzern das, was dementiert wird, für möglich gehalten wird. Somit schneiden sich die Angegriffenen ins eigene Fleisch, wenn sie an die Öffentlichkeit treten. Besonders bitter ist es für die Organisation, wenn wie in diesem Fall, der Fake erst im Nachhinein aufgedeckt wird. Denn das beweist, dass die Konferenzteilnehmer es für möglich gehalten hätten, dass WTO-Vertreter in einer solchen Art und Weise auftreten. Somit ist die Aktion als solche also nicht gescheitert, da die Nichtaufdeckung des Fakes durch die Konferenzteilnehmer die Schlagkraft von diesem letztendlich noch erhöht hat.